Simon Steinhäuser – Musiker und Gitarrist

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Survival Kit – Rhythm-Strumming (Schlagmuster) – Teil 1

Mrz 18, 2020 | An der Gitarre

Mit diesem Blog will ich Euch einen kleinen Werkzeugkasten an die Hand geben. Dieser soll euch helfen mit einfachen Mitteln auf der Akustik Gitarre nahezu jeden Song rhythmisch richtig gut begleiten zu können.

Was genau kannst du in dieser neuen Reihe meines Blogs lernen?

 

  • Mit typischen Anschlags-Mustern auf der Gitarre begleiten im Stil der Folk- / Western- / Akustik-Gitarre!
  • Durch stetige Bewegungen in den Flow kommen und so sicher jeden Rhythmus wie die Profis spielen
  • Durch kleine Veränderungen eines Grooves lernst du flexibel und kreativ verschiedene Rhythmen zu spielen
  • Durch einfache Tricks gerätst du nicht in Gefahr immer gleich zu klingen

1.) Die rechte Hand ist der „Motor“ aller Gitarristen!

Das ist das Wichtigste was es meiner Ansicht nach über die rechte Hand zu verinnerlichen gilt.

Schauen wir uns den leichtesten rhythmischen Anschlag an den es gibt. Ihr schlagt in einen Takt mit einem euch beliebigen Akkord, gleichmäßig vier Schläge von den tiefen zu den hohen Saiten, sogenannte Downstrokes oder auch musikalischer ausgedrückt ON-Beats.

Bitte nehmt die angezeigten / gespielten Saiten in der Tabulatur (TAB) hier nicht zu ernst. Es geht nur darum zu zeigen, dass man hier nicht komplett steif und fest in der Hand bleibt und immer gleichstark alle sechs zur Verfügung stehenden Saiten anspielt. Ihr werdet das in weiteren Graphiken hier von mir ähnlich sehen. Es geht jedoch nur um eine ungefähre Vorgabe. Da kann gerne auch einmal die eine Saite mehr oder weniger getroffen werden.

Das wichtigste ist, das ihr locker aus einer entspannten Unterarm-Drehung heraus anschlagt.

Beispiele und kleine Hilfen dazu findet ihr auch schon in meinem Blog hier: Plektrum – optimale Haltung

So leicht, einleuchtend und einfach es auch klingen mag: Um nach dem ersten On-Beat wieder den Nächsten zu spielen bewegt ihr eure Hand auch wieder zurück. Somit haben wir acht Bewegungen pro Takt. Vier Down- (Ab-) und vier Up (Auf-) Schläge. Dies seht ihr in der nächsten Graphik. Das ist die zweite wichtige Lektion:

2.) Die rechte Hand bewegt sich gleichmäßig hin und zurück. Sie bleibt nie komplett stehen!

Da sie dies hier in Achtel-Noten (Eights) macht, und auch den ganzen Takt rein theoretisch mit Achtel-Noten ausfüllen könnte, nenne ich das ganze auch „8tel-Feel“.

Alle Grooves und Rhythmen bei denen wir die On-Beats auf den Zählzeiten 1 2 3 4 mit einem DOWN – Stroke (Abschlag) und die Off-Beats auf 1u 2u 3u 4u mit einem UP – Stroke (Aufschlag) spielen sind ein 8tel-Feel.

Unsere rechte Hand bewegt sich in dieser Situation in Achtelbewegungen auf und ab — Ab und Auf.

Der gängigste Groove auf der Western- / Akustik-Gitarre den du dir als aller erstes drauf schaffen solltest ist folgender. Er beinhaltet den wichtigsten Groove der gesamten Popmusik-Geschichte. Aber dazu später mehr.

Versuche als erstes einmal den ersten Teil des Taktes langsam und bewusst zu spielen.
Von Zählzeit 1 an bis Zählzeit 3. Den On-Beat (Downbeat) auf der 3 spielst du bitte ganz bewusst auch, schlägst jedoch mit der rechten Hand einen Schlag in der Luft nach unten. Die Bewegung bleibt die gleiche. Da es ein On-beat ist, bleibt es ein Abschlag (Down) jedoch spielen wir keine Saiten an.

Wenn du dieses Prinzip des immer weiter Fortbewegens der Hand begriffen hast, hast du den ersten großen Schritt gemacht. Die Schlaghand stoppt hier nie ab! Wenn das verinnerlicht ist und wirklich mit Gefühl funktioniert ohne viel nachdenken zu müssen, dann kannst du den oben vorgestellten Groove auch beliebig anpassen und verändern. Du wirst in der Lage sein sämtliche Grooves zu spielen, die Noten auf den On-Beats
1 2 3 4 oder auch Noten auf den Off-Beats wie der 1u, 2u, 3u und der 4u stehen haben.

Eine weitere ganz wichtige Lektion:

3.) kreative Freiheit der Gestaltung eines Grooves durch ständige Bewegung der rechten Hand!

Shortcut Lesson

Rhythmisch flexibel an der Gitarre durch Flow im Strumming
(Timing in Eights)

Versuche als erstes einmal den ersten Teil des Taktes langsam und bewusst zu spielen.
Von Zählzeit 1 an bis Zählzeit 3. Den On-Beat (Downbeat) auf der 3 spielst du bitte ganz bewusst auch, schlägst jedoch mit der rechten Hand einen Schlag in der Luft nach unten. Die Bewegung bleibt die gleiche. Da es ein On-beat ist, bleibt es ein Abschlag (Down) jedoch spielen wir keine Saiten an.

Wenn du dieses Prinzip des immer weiter Fortbewegens der Hand begriffen hast, hast du den ersten großen Schritt gemacht. Die Schlaghand stoppt hier nie ab! Wenn das verinnerlicht ist und wirklich mit Gefühl funktioniert ohne viel nachdenken zu müssen, dann kannst du den oben vorgestellten Groove auch beliebig anpassen und verändern. Du wirst in der Lage sein sämtliche Grooves zu spielen, die Noten auf den On-Beats
1 2 3 4 oder auch Noten auf den Off-Beats wie der 1u, 2u, 3u und der 4u stehen haben.

Eine weitere ganz wichtige Lektion:

3.) kreative Freiheit der Gestaltung eines Grooves durch ständige Bewegung der rechten Hand!

Probiere es einmal aus. Verändere nach belieben den Groove von oben. Lasse z. B. den Schlag auf der 4u weg.

Und… wie klappt dies? Fühlt es sich schnell vertraut an oder noch schwierig? Lass dir Zeit. Meist braucht es eine Weile bis die Bewegungen so aus dem Gefühl kommen, dass du nicht darüber nachdenken musst. Prinzipiell scheint es jedoch immer leichter einen Up-Stroke (Aufschlag) weg zu lassen. Deshalb lass uns doch einmal das Gegenteil versuchen.

Nun nehmen wir einen weiteren Anschlag weg. Diesmal aber einen auf einem On-Beat. Wir ersetzen ihn durch einen weiteren „Schlag in der Luft“ auf der Zählzeit 2. Diesmal also ein Down-Stroke (Abschlag). Lass also den zweiten Anschlag der Saiten unseres rhythmischen Patterns aus.

Du hörst sicher, dass dies schon viel mehr Raum lässt. Und gerade in Konstellationen mit mehreren Instrumenten (falls du schon fortgeschrittener Musik machst), kann ich dir nur raten auch einmal gängige Grooves die du gerne spielst auszudünnen. Vereinfache sie!Stell dir die Frage: „ Wie wäre es wenn es ganz einfach wäre?“ Versuche doch einmal, diese Denkweise gleich in deiner nächsten Probe mit deiner Band einfließen zu lassen und auszuprobieren.

Wenn wir diesem Motto folgen, kommen wir unweigerlich zu dem gängigsten Rhythmus-Pattern der Pop- und nicht zuletzt auch Rockmusik.

Die Betonung liegen nun nur noch auf der 1, der 2u, sowie der 4.

Häufig fällt sogar noch die 4 weg, so dass wir nur noch zwei wichtige Zählzeiten haben. Einen Schlag auf der 1 und einen auf der 2u.

Folgende Grafik zeigt dir ein Beispiel in dem du die Down-Strokes deutlich siehst, die wir nun zu „leeren Schlägen“ in der Luft werden lassen.

Kannst du unser „Basis-Pattern“ noch erkennen?

Gerade habe ich von Betonungen gesprochen. Dies bedeutet: Nicht immer müssen, wie ich das hier gemacht habe, Anschläge reduziert werden, um einen neuen Groove entstehen zu lassen oder stärker zu verdeutlichen.

Du hast durch das Weglassen bestimmter Anschläge nun gesehen wie viele unterschiedliche Rhythmen in dem einen Pattern versteckt sein können. Insbesondere dieser Letzte extrem populäre Groove, der im übrigen ohne den Schlag auf der Zählzeit 4 so aussieht:

Hier haben wir ziemlich viele Schlagbewegungen ohne wirklichen Anschlag. Beachte
hierbei noch einmal ganz besonders Lektion Nummer:

4.) Eine lockere sowie leichte, gleichmäßige und ständige Bewegung deiner Anschlagshand bringt dich für einen Rhythmus nicht nur in Flow sondern hält dich auch in der „time“ eines Stückes. Sie hilft dir zu spüren wo du bist!

Wenn du den letzten Rhythmus kannst, gehe doch nun einmal zurück zu unserem ersten „Basis-Pattern“ des 8tel-Feels und versuche den Groove auf Zählzeit 1 und der 2u in ihm zu sehen. Gern wenn du magst auch noch mit der Zählzeit 4.

Nun spiele noch einmal diesen Basis-Rhythmus des 8tel-Feels und spiele die Zählzeiten 1,   2u   und die   4 lauter. Betone sie! Spiele mit dieser Möglichkeit bestimmte Schläge zu betonen herum.  Spiele bestimmte Schläge lauter und spiele andere nur leicht.

Merkst du wieviel Möglichkeiten noch zusätzlich in diesem einen Rhythmus versteckt sind? Versuche nicht zu Bewerten in gut oder schlecht. Versuche nur zu beobachten. Was klingt für dich spannend? Habe Spass mit verschiedenen Ideen. Probiere aus!

Was haben wir gelernt?

  • Eine stetige Bewegung der rechten Hand hält uns in Flow und Time!
  • Ein „Basis-Rhythmus-Pattern“ für Bewegungen im Groove mit Achteln!
  • Variationen dieses Grooves durch unterschiedliches betonen, hervorheben verschiedener Anschläge!
  • Variationen dieses Grooves durch weglassen bestimmter Anschläge bis dadurch sogar „andere“ Rhythmen entstehen!

Dies war für dich mein SURVIVAL-KIT für Rhythmen mit 8tel-Feel. Vielen meiner Schüler hat es schon geholfen schnell ihre Lieblingslieder zu begleiten. Ich hoffe es bringt auch dich weiter und hilft dir schnell auf der Gitarre rhythmisch stark zu spielen. Beherrschst du das 8tel-Feel in der rechten Hand, hast du gleich eine Vielzahl an rhythmischen Möglichkeiten für dein Gitarrenspiel.

Eine Fortsetzung meines SURVIVAL-KIT — RHYTHM-STRUMMING folgt mit dem 16tel- Feel in Teil 2.

Euer,
Simon

PS: Hat euch der Artikel gefallen? Konnte ich euch weiterhelfen, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr meine Arbeit mit einem kleinen Trinkgeld unterstützt. Dies geht ganz leicht per Paypal an: simonssound@icloud.com 

Simon Steinhäuser

Dipl. Instrumentalpädagoge
Gitarrist

Kontakt

Tel: 06103-3764938
Mobil: 0177-6142823
info@simon-steinhaeuser.de
www.simon-steinhaeuser.de

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